Angst gehört zu unserem Leben ganz selbstverständlich mit dazu. Manchmal ist das gut, denn sie hält uns davon ab, unser Leben zu riskieren. Zur heutigen Zeit jedoch befinden wir uns eher selten in Situationen, die unser Leben in Gefahr bringen könnten. Vielmehr hält uns die Angst sogar oft davon ab, uns beispielsweise einen lang ersehnten Traum zu erfüllen oder das Leben zu führen, welches wir uns wirklich wünschen. Wenn wir das erkennen, können wir ganz anders mit unseren Ängsten umgehen und sie vielleicht sogar auflösen.
Angst ist eigentlich ganz normal und gar nicht unbedingt etwas Schlechtes. Wenn wir uns in eine gefährliche Situation begeben, bekommen wir Angst. Dann kribbelt es unter der Haut oder der Magen fühlt sich flau an. Und das ist sogar eine gute Funktion unseres Körpers, denn sie bewahrt uns davor, uns in echte Gefahr zu begeben. Schauen wir ein bisschen in der Geschichte zurück, dann macht es durchaus Sinn, dass wir Angst bekommen haben, wenn der Säbelzahntiger hinter uns lauerte. In diesen Momenten hat uns die Angst geholfen, schnell zu reagieren und entweder zu erstarren, zu kämpfen oder wegzulaufen.
Nun ist es so, dass wir heute in der Regel nur noch selten in solche Situationen kommen – die Reaktion unseres Körpers auf „Gefahren“ ist jedoch dieselbe geblieben. Das heißt, wir reagieren manchmal sehr stark auf Unbekanntes und schränken uns so ungewollt ein.
Angst ist somit ein schlechter Begleiter, wenn wir dabei sind, uns selbst zu verwirklichen. Denn das geht oft damit einher, dass wir etwas riskieren. Beispielsweise haben wir schon lange die eine Idee, mit der wir uns selbstständig machen wollen, trauen uns aber nicht, weil die Zukunft dann ungewiss ist. Die Wahrheit ist jedoch, wir wissen nie, was wirklich passieren wird. Und die Angst davor, etwas Neues und Unbekanntes zu tun ist unbegründet. Das heißt nicht, dass es empfehlenswert ist, unüberlegte Entscheidungen zu treffen. Schon der Angst wegen macht es Sinn, einen Plan B zu haben oder zumindest vorher einmal das Worst-Case-Szenario durchzuspielen. Und oft merken wir dann dabei, dass der schlimmste Fall, der eintreten könnte, gar nicht so schlimm ist.
Eine gute Möglichkeit, die Angst ein bisschen auszutricksen und im besten Fall sogar aufzulösen, ist es, sich einmal genau zu überlegen, welche Folgen deine Entscheidung haben könnte. Falls du dich beispielsweise schon lange mit einer Idee selbstständig machen willst und deine Angst dich abhält, hilft es, sich einmal den Worst Case auszumalen:
- Du kannst dir als erstes die Frage stellen: Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte, wenn ich mich mit meiner Idee selbstständig mache?
- Im zweiten Schritt kannst du dir nun überlegen, wie du dieser Situation vielleicht vorbeugen könntest.
- Im dritten Schritt kannst du nun einen kleinen Plan darüber aufstellen, was du machst, wenn der Worst Case wirklich eintritt.
Indem du diese Schritte für dich durchgehst und deine Gedanken aufschreibst, zeigst du nebenbei deiner Angst eine Lösung auf. Sie wird dann nicht mehr gebraucht, denn du hast den Job schon gemacht. Ich weiß, dass das jetzt total banal klingt und doch ist diese Übung in der Lage, unsere Angst zumindest ein bisschen zu beruhigen. Denn du wirst vielleicht überrascht sein, aber wenn wir uns einmal wirklich hinsetzen und überlegen, wovor wir eigentlich Angst haben und was eine Lösung wäre, dann sieht es gar nicht mehr so schlimm aus. Denn dann erst sehen wir oft, dass wir die Angst gar nicht brauchen, um uns zu verwirklichen. Manchmal behindert sie uns dabei nämlich einfach nur.
Natürlich muss jeder Mensch selbst entscheiden, was und wie viel er riskieren möchte, um seinen Traum zu leben. Ich möchte dir einfach nur eine kleine Anregung geben, wie wir mit unseren Ängsten arbeiten können. Die Entscheidung, ob du das überhaupt tun möchtest, liegt natürlich bei dir. Ich kann dir nur empfehlen, näher hinzuschauen und deine Ängste öfter mal zu hinterfragen.
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